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Bischof Cilerdzic: Plädoyer für mehr ökumenische Zusammenarbeit

Wiener serbisch-orthodoxer Bischof empfing Teilnehmende des PRO ORIENTE-"Summer Course"

POI 230705

Wien, 05.07.23 (poi) Ein eindringliches Plädoyer für mehr ökumenische Zusammenarbeit hat der Wiener serbisch-orthodoxe Bischof Andrej (Cilerdzic) abgelegt. Es sei unverständlich, dass die Kirchen angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen noch so zögerlich seien. "Sind wir hilflos angesichts der Kriege und Konflikte in der Welt oder haben wir gemeinsame Antworten?!", so der Bischof wörtlich. Er äußerte sich am Dienstagabend im Rahmen einer Begegnung mit den Teilnehmenden des PRO ORIENTE-"Summer Course".

Die Begegnung fand in den Räumlichkeiten der Serbisch-orthodoxen Kirche in der Wiener Veithgasse statt, wo Bischof Andrej seinen Amtssitz hat. Auftakt war eine Vesper in der Sava-Kathedrale in der Veithgasse. Die Vesper wurde musikalisch von einer serbisch-orthodoxen Jugendgruppe gestaltet, die diese Woche in Wien ein spirituelles und kulturelles Ferienprogramm absolviert.

Themen des Gesprächs der PRO ORIENTE-Gruppe mit dem serbisch-orthodoxen Bischof waren u.a. der Krieg in der Ukraine und die Rolle der Kirchen, innerorthodoxe Konflikte, aber auch Fragen der Ökumene auf Österreich- und Europaebene. Im Blick auf Österreich hob der Bischof u.a. die guten Beziehungen seiner Kirche zu den Geschwisterkirchen hervor. Positiv erwähnte er auch den Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), bei dem Cilerdzic selbst die Arbeit als Mitglied des ÖRKÖ-Vorstands mitgestaltet. Sehr eng, herzlich und bereichernd seien auch die Beziehungen zur Stiftung PRO ORIENTE, so der Bischof.

Den jungen Theologinnen und Theologen des "Summer Course" legte der Bischof die engagierte Weiterarbeit an ihren ökumenischen Themen ans Herz. Die Theologie spiel im ökumenischen Dialog eine wichtige Rolle, zeigte sich Cilerdzic überzeugt. Und es gebe auch bereits hervorragende Dokumente, die die Fortschritte im theologischen Dialog zwischen den Kirchen bezeugen. Deren Rezeption lasse freilich oftmals zu wünschen übrig, so Cilerdzic.

Der "Summer Course", der noch bis einschließlich Donnerstag in Wien stattfindet, steht heuer unter dem Generalthema "Rezeption und Ökumene". Die Stiftung PRO ORIENTE bietet damit wieder eine bereits bewährte Plattform für ökumenisch interessierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus verschiedenen Ländern und kirchlichen Traditionen, um ihre Forschungen zu präsentieren, sich zu vernetzen und sich auch mit etablierten Theologinnen und Theologen auszutauschen. Rund 20 Theologinnen und Theologen sind heuer zum "Summer Course" nach Wien gekommen.