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Kairo: Patriarch Tawadros II. würdigt ökumenisches PRO ORIENTE-Jugendprojekt

Koptisch-orthodoxe Kirche wird im Herbst in Ägypten Gastgeberin für Jugendworkshop zum Thema Synodalität sein

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Handfeste Unterstützung und viel Lob für das derzeit laufende ökumenische Jugendprojekt von PRO ORIENTE zum Thema Synodalität kommt vom koptisch-orthodoxen Patriarchen Tawadros II. Die Stiftung PRO ORIENTE und die ökumenische Gruppe "We choose abundant life" veranstalten in mehreren Ländern des Nahen Ostens Jugendworkshops, an denen junge Menschen verschiedenster Kirchen teilnehmen. Ziel der Workshops ist es, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer untereinander zu vernetzen, und gemeinsam Möglichkeiten eines verstärkten kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Engagements in den Ländern des Orients auszuloten.

Zwei Workshops fanden bereits statt, der erste in Beirut (Libanon) im März, der zweite in Amman (Jordanien) im Mai. Die nächsten finden in Palästina (Mitte Juni), Irak (Anfang Juli) und Israel (Ende Juli) statt. Mitte September steht Ägypten auf dem Plan. Auch in Syrien ist ein Workshop geplant, für den der Termin derzeit noch nicht feststeht. Von Seiten der Stiftung PRO ORIENTE ist Viola Raheb für das Projekt zuständig. Sie war dieser Tage in Ägypten, um gemeinsam mit Fr. Gabriel Hachem von der "We choose abundant life"-Gruppe die notwendigen Vorbereitungen zu treffen und die Kirchenführer des Landes über das Projekt zu informieren.

Patriarch Tawadros zeigte sich nicht nur von dem Projekt höchst angetan, sondern wird auch als Gastgeber der mehrtägigen Veranstaltung fungieren. Der Workshop mit 25 bis 30 jungen Erwachsenen aus verschiedenen Kirchen wird im "Logos-Zentrum" des Klosters "Anba Bishoy" im Wadi Natrun stattfinden. Rabeb und Hachem informierten den Patriarchen bei einem Besuch persönlich von dem Projekt.

Die PRO ORIENTE-Mitarbeiterin überbrachte auch die Grüße von PRO ORIENTE-Präsident Alfons M. Kloss und ein kleines Gastgeschenk. An der Begegnung nahm auch der koptisch-orthodoxe Bischof von Nord-Shoubra nahe Kairo, Anba Angelos, teil. Er war erst kürzlich in Wien, wo er an einer Konferenz der PRO ORIENTE-Kommission für ökumenische Begegnung zwischen der Katholischen Kirche und den Orientalisch-Orthodoxen Kirchen (Commission for Ecumenical Encounter between the Catholic Church and the Oriental Orthodox Churches, CEE) teilgenommen hatte.

Raheb und Hachem trafen in Kairo auch mit dem koptisch-katholischen Patriarchen Ibrahim Isaak Sidrac, Fr. Refat Fathy, dem Generalsekretär der evangelischen Presbyterianischen Kirche, dem griechisch-orthodoxen Archimandriten Damaskinos, der auch Vorsitzender des Ökumenischen Rates der Kirchen in Ägypten ist, sowie Erzbischof Samy Shehata von der Anglikanischen Kirche in Ägypten zusammen. Auch ein Besuch bei der Gemeinschaft der Dominikaner in Kairo stand auf dem Programm. "Alle Kirchenoberhäupter und Verantwortlichen haben ihren Segen für das ökumenische Jugendprojekt gegeben", freute sich Raheb.

Die beiden bisherigen Workshops in Amman und Beirut haben laut Raheb gezeigt, dass die jungen Menschen unter anderem kaum Erfahrungen in ökumenischer Zusammenarbeit hätten. Umso notwendiger sei die Initiative von PRO ORIENTE und der "We choose abundant life"-Gruppe.

Insgesamt wollen PRO ORIENTE und die "We choose abundant life"-Gruppe mehr als 150 junge Menschen als direkte Teilnehmende an ihrem ökumenischen Jugendprojekt zusammenbringen. Zudem sollen einige der Jugendlichen, die an den Workshops teilgenommen haben, an zwei internationalen Konferenzen über Synodalität im November in Rom teilnehmen, um die Erfahrungen und Wünsche der Jugend in die Diskussion miteinzubringen.

Im Jahr 2023 ist ein regionaler Trainingsworkshop in Wien geplant, wo eine weitere Vernetzung und ein Erfahrungsaustausch zwischen den Jugendlichen aus den verschiedenen Ländern des Nahen Ostens erfolgen soll.