Kardinal Koch würdigt PRO ORIENTE als Impulsgeber für Ökumene
23. September 2025
Rom, 23.09.2025 (poi) Kurienkardinal Kurt Koch hat PRO ORIENTE als wichtigen Impulsgeber für die Ökumene gewürdigt. Die Dialogarbeit von PRO ORIENTE könne im Bereich der informellen Dialoge und ökumenischen Projekte vieles tun und in Gang setzen, was auf der Ebene der offiziellen Dialoge nicht möglich sei - "was wir aber dann mit der Zeit übernehmen, weil es von PRO ORIENTE so gut vorbereitet wurde". Das betonte Koch bei einer Begegnung mit österreichischen Medienschaffenden und diözesanen Presseverantwortlichen am Dienstag in Rom, über die "Kathpress" berichtete. PRO ORIENTE sei "so etwas wie Johannes der Täufer: ein Vorläufer, der vieles tut, eröffnet und vorwegnimmt", bemühte Koch einen biblischen Vergleich.
Angesichts sich verschärfender "Lagerbildungen" auch in der Ökumene sowie zeitweise ausgesetzter Dialoge etwa mit der russisch-orthodoxen Kirche im Zuge des Ukraine-Krieges seien Dialoge und Begegnungen auf stärker informeller Ebene wie jene von PRO ORIENTE wichtiger denn je, führte Koch aus. Es sei mancherorts eine gewisse "Resignation" in der Ökumene zu spüren - diese werde sich voraussichtlich weniger durch theologische Argumente als vielmehr durch Begegnungen und neu wachsendes Vertrauen auflösen lassen.
1700 Jahre Konzil von Nizäa
Als sehr positiv für die Ökumene bewertete Kardinal Koch zudem das diesjährige 1.700-Jahr-Jubiläum des Konzils von Nizäa. Er sei überrascht vom großen Interesse und den zahlreichen Kongressen und Initiativen dazu. Was die Christenheit 325 beim ersten Konzil als gemeinsames Bekenntnis formuliert habe, "ist ungebrochen aktuell" und sei die Basis für alle christlichen Kirchen und Gemeinschaften. Es wäre wünschenswert, dass das Glaubensbekenntnis von Nizäa auch in katholischen Gottesdiensten öfters gebetet wird, "weil es wirklich alle Christen verbindet", so der Kardinal im Gespräch mit den kirchlichen Medienverantwortlichen aus Österreich.
"Wir brauchen dringend ein gemeinsames Osterdatum, freilich aber nicht um den Preis von Spaltungen", führte Koch weiter aus. Zuversichtlich zeigte sich der Kardinal hinsichtlich einer Reise des Papstes noch heuer in die Türkei anlässlich des Konzilsjubiläums, wiewohl es dafür noch keine offizielle Bestätigung seitens des Vatikans gebe.