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Orthodoxe Genesungswünsche begleiten Papst durch die Kar- und Ostertage

Ökumenischer Patriarch Bartholomaios an Papst Franziskus: "Die Welt hat ein besonderes Bedürfnis nach Ihnen und Ihrer geistlichen Führung, und deshalb betet sie inbrünstig für Sie"

POI 230404

Istanbul, 04.04.23 (poi) Papst Franziskus will alle liturgischen Feiern in der Karwoche und zu Ostern trotz angeschlagener Gesundheit persönlich leiten, wie der Vatikan bekannt gegeben hat. Dabei begleiten ihn auch die besten Wünsche des Ökumenischen Patriarchen Bartholmaios I.

Das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie hatte dem Papst anlässlich dessen Krankenhausaufenthalts vergangene Woche die besten Genesungswünsche übermittelt, wie das Ökumenische Patriarchat auf seinem Facebook-Kanal mitteilte. "Die Welt hat ein besonderes Bedürfnis nach Ihnen und Ihrer geistlichen Führung, und deshalb betet sie inbrünstig für Sie", betonte der Patriarch wörtlich. Bartholomaios verband die Genesungswünsche ausdrücklich mit einem Blick auf die Verpflichtungen des Papstes in der Karwoche und zu Ostern.

Die Orthodoxie feiert Ostern heuer eine Woche nach der Westkirche am 16. April. Der unterschiedliche Ostertermin geht auf verschiedene Berechnungsarten zurück. So bestimmen die Ostkirchen den Ostertermin nach dem Julianischen Kalender und nach einer anderen Methode als die Westkirchen, die die Gregorianische Kalenderreform des 16. Jahrhunderts vollzogen. Die Ostertermine können deshalb bis zu fünf Wochen auseinander fallen. Zu einem gemeinsamen Ostertermin von West- und Ostkirche wird es wieder im Jahr 2025 kommen.

2025 findet auch das 1.700-Jahr-Jubiläum des Konzils von Nizäa statt. Von verschiedenster Seite wurde hinsichtlich dieses Datums auch schon die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, dass die Kirchen beständig an einem gemeinsamen Termin Ostern feiern. Auch Patriarch Bartholomaios äußerte sich erst im vergangenen Herbst in diese Richtung gehend. Gegenüber türkischen Medien hatte er erklärt, dass Gespräche zwischen Vertretern der katholischen und orthodoxen Kirche im Gange seien, um eine Einigung über die gemeinsame Feier des wichtigsten Datums für die Christinnen und Christen zu erzielen.

Wörtlich sagte der Patriarch: "Unser Ziel ist es, dass wir im Rahmen des Jubiläums eine Lösung für Ostern finden. Der Papst hat die besten Absichten, und ich denke, der Moment ist gekommen, sowohl für die orthodoxe Kirche als auch für die Katholiken, ein gemeinsames Datum zur Feier der Auferstehung Christi festzulegen."