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PRO ORIENTE: Erfolgreicher ökumenischer Jugend-Workshop in Ägypten

Knapp 30 junge Erwachsene der koptisch-orthodoxen, katholischen und evangelischen Kirche kamen in Kairo zusammen

POI 240528

Kairo/Wien, 28.05.24 (poi) Mitte April fand in Ägypten ein weiterer Jugend-Workshop statt, den die Stiftung PRO ORIENTE gemeinsam mit der "We choose abundant life"-Gruppe veranstaltete. Knapp 30 junge Erwachsene kamen dazu in Kairo zusammen. Sie gehörten der koptisch-orthodoxen, katholischen und evangelischen Kirche an. Einen Einblick in die Veranstaltung bietet ein neues Video, das dieser Tage von PRO ORIENTE veröffentlicht wurde (vgl. YouTube).

Der Workshop sei für alle Teilnehmenden eine neue inspirierende Erfahrung gewesen, da es für die Mehrheit die erste ökumenische Erfahrung war, so Viola Raheb, die für PRO ORIENTE mit dabei war und die gesamte Workshop-Reihe verantwortet: "Für viele hat der Workshop zu einem besseren Verständnis und Respekt vor den anderen Kirchen beigetragen."

Im März 2022 startete PRO ORIENTE in Zusammenarbeit mit der Gruppe "We Choose Abundant Life" das Projekt zur ökumenischen Aus- und Weiterbildung junger Christinnen und Christen in den Ländern des Nahen Ostens. Schon im ersten Jahr wurden Workshops in insgesamt sechs Ländern des Nahen Ostens - Libanon, Jordanien, Palästina, Irak, Israel und Ägypten - durchgeführt.

Die in verschiedenen Kirchen beheimateten jungen Menschen reflektierten im Rahmen der Nahost-Workshops die politische, ökonomische, gesellschaftliche und kirchliche Situation in ihren Heimatländern und erarbeiteten Zukunftsszenarien für Kirche und Gesellschaft. 2023 folgten Workshops, u.a. auch in Syrien und in Österreich. Im März 2024 fand ein weiterer Workshop in Österreich satt, diesmal für junge Christinnen und Christen aus orthodoxen und orientalisch-orthodoxen Kirchen, die in Ländern der europäischen Diaspora leben.

Der jüngste Workshop in Ägypten fand im Gästehaus der koptischen Erzengel-Michael-Kirche in Kairo statt und wurde vor Ort vom Ökumenischen Jugendkomitee mitveranstaltet. Dieses besteht aus Mitgliedern aller christlichen Kirchen in Ägypten.

Durchgeführt wurde der Workshop von Viola Raheb gemeinsam mit Fr. George Kopti (Jordanien), Schwester Emilie Tannous (Libanon) und John Daniel (Ägypten) aus der "We choose abundant life"-Gruppe.

Als Gastvortragender konnte Fr. Rafael Tharwat, Gemeindepriester und "Stellvertretender Bischof für Soziales" des Bischofsamts für öffentliche, ökumenische und soziale Dienste der Koptisch-orthodoxen Kirche, gewonnen werden. Fr. Tharwat ermutigte die jungen Menschen in seinen Ausführungen zu einem empathischen, offenen und respektvollen Umgang miteinander. John Daniel sprach zum Thema Soziale Medien und ihre Auswirkungen auf kirchliches Leben.

Fr. Rifaat Fikry von der Evangelisch-koptischen Kirche, einer der vier Generalsekretäre des Nahost-Kirchenrats (Middle East Council of Churches), nahm an einem Nachmittag am Workshop teil und ermutigte seinerseits die jungen Menschen zu mehr Ökumene und Miteinander.

Am letzten Tag des Workshops berichteten die Mitglieder des Ökumenischen Jugendkomitees über ihre Erfahrungen in der Zusammenarbeit der Kirchen und darüber, welche Bereicherung sie durch diese Zusammenarbeit erlebt haben.

Am Schluss des Workshops bekräftigten die Jugendlichen ihren Willen zu mehr ökumenischer Begegnung und Zusammenarbeit. Nach dem Workshop lud das ökumenische Komitee zu zwei Besuchen in einer Koptisch-orthodoxen und einer Koptisch-katholischen Kirche ein, um Teile der Karwochen-Liturgie in den verschiedenen Traditionen kennenzulernen. Viele der jungen Menschen nahmen daran teil.

"Die jungen Menschen haben uns ein lebendiges Zeugnis davon gegen, dass die Begegnung von Angesicht zu Angesicht mehr Wertschätzung und Respekt für den Reichtum christlicher Traditionen mit sich bringen", bilanziert Viola Raheb: "So kann man junge Menschen auch für mehr Miteinander und mehr Ökumene begeistern. Das gibt Hoffnung, erfordert aber auch mehr Engagement auf diesem Gebiet."

Der nächste PRO ORIENTE-Jugendworkshop ist für Mitte Juni in der jordanischen Hauptstadt Amman geplant.