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Rumänien: Orthodoxe Wertschätzung für verstorbenen Kardinal Muresan

02. October 2025

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Bukarest, 02.10.25 (poi) Der am 25. September im Alter von 94 Jahren verstorbene rumänische griechisch-katholische Großerzbischof Kardinal Lucian Muresan ist am Montag, 29. September, in seiner Bischofsstadt Blaj (Blasenburg) beigesetzt worden. Den Begräbnigsgottesdienst in der örtlichen griechisch-katholischen Kathedrale feierten u.a. auch der Präfekt des für die katholischen Ostkirchen zuständigen vatikanischen Dikasteriums für die Orientalischen Kirchen, Kardinal Claudio Gugerotti, sowie Rumäniens Staatspräsident Nicusor Dan mit. Auch wenn die Beziehungen zwischen der Rumänischen Griechisch-katholischen Kirche und der Rumänisch-orthodoxen Kirche in der Vergangenheit durchaus nicht frei von Konflikten waren, war auch die rumänische Orthodoxie beim Begräbnis hochrangig vertreten und drückte ihre Wertschätzung für das katholische Kirchenoberhaupt aus. 

Für die Rumänisch-orthodoxe Kirche nahm an erster Stelle Erzbischof Irineu von Alba Iulia teil. Er war der offizielle Delegierte von Patriarch Daniel. Neben dem Erzbischof nahmen auch Metropolit Andrei von Cluj und Vikarbischof Samuel (Bistrita) am Begräbnis teil, legten Blumen nieder und zündeten Kerzen an, wie einem Bericht auf der offiziellen Website des rumänischen Patriarchats (basilica.ro) zu entnehmen ist. 

Laut Bericht schrieb Metropolit Andrei in das Kondolenzbuch eine an die gesamte griechisch-katholische Gemeinde gerichtete Botschaft, in der er die Wertschätzung und den Respekt für die Persönlichkeit des Großerzbischofs hervorhob. In einem Kondolenzschreiben drückte auch PRO ORIENTE-Präsident Clemens Koja die Trauer über den Tod des verstorbenen Großerzbischofs und Kardinals aus, und würdigte dessen ökumenische Verdienste, insbesondere um die Annäherung zwischen orthodoxer und katholischer Kirche in Rumänien. 

Lucian Muresan (1931-2025) erlebte die harte Verfolgung der Kirche in Rumänien durch das kommunistische Regime in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg mit. Seit Mitte der 1990er Jahre war er Erzbischof von Fagaras und Alba Iulia und bis kurz vor seinem Tod auch Vorsitzender der katholischen Rumänischen Bischofskonferenz. Papst Benedikt XVI. (2005-2013) erhob ihn 2005 zum ersten Großerzbischof der Griechisch-katholischen rumänischen Kirche und nahm ihn 2012 auch in das Kardinalskollegium auf.

Foto: Erzdiözese Alba Iulia