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Westsibirien: Neue katholische Kirche geweiht

Festmesse in westsibirischer Stadt Berdsk mit Bischof Joseph Werth - Neue Kirche ist dem heiligen Josef geweiht

Nowosibirsk, 27.06.23 (poi) In der westsibirischen Stadt Berdsk ist dieser Tage eine neue katholische Kirche geweiht worden. Die Weihe nahm Bischof Joseph Werth in Anwesenheit von etwa 40 versammelten Gläubigen und einigen Vertretern der Stadtverwaltung vor, wie der vatikanische Fides-Pressedienst mitteilte. Die neue Kirche ist dem heiligen Josef geweiht. Berdsk ist eine Stadt mit 95.000 Einwohnern, 40 Kilometer von Nowosibirsk entfernt. Die katholische Gemeinde der Stadt und Umgebung zählt rund 100 Mitglieder.

Die Diözese Nowosibirsk, die Bischof Werth seit 1991 leitet, ist die flächenmäßig zweitgrößte Diözese der Welt, sie misst vier Millionen Quadratkilometer. Mit Bischof Werth konzelebrierten auch einige Priester der Priesterbruderschaft der Missionare des Heiligen Karl Borromäus, die vom Bischof mit dem Bau der neuen Kirche beauftragt worden waren. Bezeichnend war laut Fides das Grußwort eines anwesenden Vertreters der Gemeinde Berdsk, der den Wunsch äußerte, dass die katholische Gemeinde der Stadt ein Zeichen der Einheit und Versöhnung sein möge – die Verwirklichung dessen, was Bischof Werth in seiner Predigt als "Traum" erwähnt hatte.

Bischof Werth erinnerte in seiner Predigt auch an diejenigen, die ihr Leben gaben, damit die katholischen Gemeinden in Zeiten der Verfolgung im Glauben bewahrt werden konnten: "Ich möchte unserer Priester gedenken, die in den Lagern gestorben sind: Märtyrer der Kirche, die uns heute vom Himmel aus helfen, die in schwierigen Zeiten den Gläubigen Westsibiriens und unseres ganzen großen Landes gedient haben", sagte der Bischof. Er spendete zudem einem jungen Gemeindemitglied im Rahmen der Festmesse das Sakrament der Firmung.

Während der Sowjetzeit und in den Jahren unmittelbar nach dem Fall der Berliner Mauer versammelten sich die katholischen Christinnen und Christen in und um Bersk in Behelfsgebäuden: Räumlichkeiten in baufälligen Gebäuden und Privathäusern. Als das Gebäude, das damals als Pfarrkirche diente, 2013 abbrannte, begannen die Arbeiten für den Bau einer neuen Kirche; mit Unterstützung aus Italien und Deutschland.

Die Diözese Nowosibirsk wurde 1991 durch Papst Johannes Paul II. als Apostolische Administratur von Sibirien gegründet. Das Diözesangebiet umfasste damals ganz Sibirien mit 13 Millionen Quadratkilometern. 1999 erfolgte die Trennung in die Apostolischen Administraturen von Ostsibirien und Westsibirien. 2002 wurde die westsibirische Administratur als "Diözese der Verklärung von Nowosibirsk" errichtet.