Grußwort

In den sechzig Jahren, in denen es Pro Oriente gab, war weithin eine Zeit des Friedens. Dies begünstigte ökumenischen Dialog, der vielfach theologische und kirchenpolitische Irritationen mit erstaunlichem Erfolg aufarbeiten konnte. Inzwischen toben Kriege, es herrscht Klimanotstand, Flucht und Migration prägen ein politische Entwicklung in fataler Weise. So rücken theologische Fragen in den Hintergrund, die großen Herausforderungen der taumelnden Welt hingegen in den Vordergrund. Religionen, auch christliche Konfessionen lassen sich zu oft zur Legitimation von Gewalt missbrauchen - so bringen sie Gott nicht in Kredit, sondern in Misskredit, zugleich verfeinden Kriege nicht nur Völker, sondern auch Religionen und Konfessionen. Der Weg der Versöhnung wird lange sein: aber gerade dazu kann in den kommenden Jahren Pro Oriente einen starken Beitrag leisten.

Paul M. Zulehner