Ab 2026 neues Ökumene-Format für junge Theologinnen und Theologen
05. September 2025
Relaunch-Workshop in Wien diente Weiterentwicklung des traditionellen PRO ORIENTE-Summer Course
Foto PRO ORIENTE
Der in den vergangenen zehn Jahren sehr erfolgreich durchgeführte Summer Course der Stiftung PRO ORIENTE für junge Theologinnen und Theologen verschiedenster Länder und Konfessionen soll ab 2026 in neuer Form fortgesetzt werden. Das wissenschaftliche Leitungsteam des Summer Course, Prof. Andrea Riedl und Viola Raheb, lud Expertinnen und Experten dieser Tage zu einem Relaunch-Workshop nach Wien. Ziel war es, die Marke Summer Course vor dem Hintergrund des rapiden Wandels ökumenischer, gesellschaftlicher und kirchenpolitischer Dynamiken sowie der Eigenlogiken akademischer Nachwuchsförderung kritisch zu evaluieren und konstruktiv zu verändern. Der Workshop fand in den Räumlichkeiten des Klosters der Benediktinerinnen der Anbetung statt.
Am Workshop teilgenommen haben neben Riedl und Raheb Prof. Ani Ghazaryan Drissi, Professorin für Ökumenische Theologie am Ökumene-Institut in Bossey, Prof. Ioannis Panagiotopoulos, Dekan der Orthodoxen Theologischen Fakultät der Universität Athen, Prof. Gabriel Hachem, Professor für Systematische Theologie an der Theologischen Fakultät der Saint-Joseph-Universität Beirut, und Prof. Pablo Argárate, Professor für Ökumenische Theologie, Östliche Orthodoxie und Patristik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz sowie Vorstandsmitglied von PRO ORIENTE.
PRO ORIENTE-Präsident Clemens Koja nahm ebenfalls am Workshop teil. In seiner Begrüßung betonte er die vielen aktuellen Herausforderungen für die Ökumene. Er sei dankbar, dass die Expertinnen und Experten nach Wien gekommen seien, um ihre Expertise der Stiftung zur Verfügung zu stellen.
Das neue Format wird in den nächsten Monaten weiterentwickelt und ab 2026 implementiert. Andrea Riedl, Professorin für Mittlere und Neue Kirchengeschichte an der Fakultät für Katholische Theologie der Universität Regensburg, äußerte sich zufrieden und für die nächsten Schritte ermutigt: "Die Netzwerke von PRO ORIENTE, die Expertise der Konsultorinnen und Konsultoren und der mit uns verbundenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind das größte Kapital der Stiftung. Ich freue mich sehr und bin dankbar, dass wir in sehr offenen Gesprächen über die Weiterentwicklung dieses Formats zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sprechen konnten - ein Anliegen, das mir auch als Hochschullehrerin wichtig ist."
Im Blick auf die Kirchen des christlichen Ostens habe PRO ORIENTE Wissens- und Erfahrungsressourcen, "die unsere theologischen Curricula mit großem Gewinn ergänzen können. Dem wollen wir uns nun mit neuer Kraft und Unterstützung unserer Partnerinnen und Partnern widmen", so Riedl, die auch Vorstandsmitglied von PRO ORIENTE ist.
Im Jahr 2015 rief die Stiftung PRO ORIENTE ein Sommerkursformat für Studierende und junge Akademikerinnen und Akademiker ins Leben, das seither jährlich in Wien stattfindet und Fragen der Ökumene sowie der Ost-West-Beziehungen thematisiert. Mit jeweils ausgewiesenen Expertinnen und Experten erarbeiteten und reflektieren die Studierenden drängende Fragen des multikonfessionellen Zusammenlebens, erkunden Aspekte des Gemeinsamen sowie der Konfliktgeschichte christlicher Traditionen und fragen nach Chancen, Potenzialen und Herausforderungen von Dialogräumen. Der Kontakt zu jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und ihrer Forschung ist eine bedeutende Aufgabe für die Stiftung PRO ORIENTE und bietet zudem viele wertvolle inspirierende Impulse.