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"Dem Osten zuhören" - Erfolgreiche PRO ORIENTE-Filmpremiere

Film zeigt Vielfalt der orthodoxen und orientalischen Kirchen auf - Filmemacher Neumüller bei Premiere im Wiener Kino am Spittellberg: "Herrliches Erlebnis", in die vielfältigen und bunten ostkirchlichen Liturgien einzutauchen

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Wien, 07.06.23 (poi) Auf reges Interesse stieß Dienstagabend im Wiener Kino am Spittelberg die Premiere des Dokumentarfilms "Listening to the East". Unter dem Motto "Dem Osten zuhören" wurden wichtige Kirchenlehren und Ausdrucksformen von Spiritualität der östlichen Schwesterkirchen präsentiert. Als Regisseur und Kameramann konnte der renommierte Filmemacher Robert Neumüller gewonnen werden, während das Konzept von PRO ORIENTE-Referentin Viola Raheb entwickelt wurde, die gemeinsam mit Neumüller auch das Skript konzipierte.

PRO ORIENTE ist bestrebt, den 53-minütigen Dokumentarfilm einem möglichst großen Publikum zur Verfügung zu stellen. Wie Präsident Alfons Kloss im Rahmen der Premiere sagte, stehe man derzeit mit drei Sendern im Gespräch. Er zeigte sich zudem beeindruckt, wie es den Verantwortlichen für den Film gelungen sei, ausgehend von mehreren akademischen Tagungen einen derart bunten, lebendigen und zugleich so informativen Film zu gestalten.

Ausgangspunkt für den Film waren drei internationale ökumenische Konferenzen, zu denen PRO ORIENTE gemeinsam mit dem Institut für Ökumenische Studien (IES) der Päpstlichen Universität St. Thomas von Aquin (Angelicum) im November 2022 nach Rom geladen hatte. Mehr als 150 Expertinnen und Experten aus den orthodoxen und orientalischen Kirchen präsentierten dort synodale Theologien, praktische Erfahrungen und unterschiedliche Ausdrücke von Spiritualität in den verschiedenen Kirchen. Ihnen zuzuhören, von ihren Erfahrungen zu lernen und diese für den von Papst Franziskus initiierten Synodalen Prozess der Katholischen Kirche fruchtbar zu machen, war das Ziel der Initiatoren.

In dem Film kommen zahlreiche ökumenische Stimmen aus den unterschiedlichen orthodoxen und orientalischen Kirchen und aus verschiedenen geographischen Kontexten zu Wort, die die jeweiligen Zugänge zum Thema Synodalität aus ihren eigenen Traditionen und Spiritualitätsformen präsentieren, wobei auch die vielfältigen kulturellen und sprachlichen Hintergründe zum Ausdruck kommen. Die Aufnahmen, die Neumüller in Rom auch bei Gottesdiensten in mehreren orthodoxen und orientalischen Diaspora-Gemeinden machen konnte, vermitteln die Lebendigkeit und liturgische Vielfalt dieser Kirchen auf eindrucksvolle Weise. Neumüller sprach von einem "herrlichen Erlebnis", in diese Vielfalt der östlichen Kirchen einzutauchen.

Der Regisseur berichtete im Rahmen der Filmvorführung, wie sehr er selbst vom Thema des Films überrascht gewesen sei. Zunächst sei ihm die Aufgabe als schwierig erschienen. "Wenn man dann aber im Laufe der Dreharbeiten diese vielen Menschen mit ihren zahlreichen Traditionen und mit ihrer eigenen Geschichte kennenlernt und erlebt, dann beginnt die Geschichte zu leben."

Der Film zeige deutlich auf, dass die Ostkirchen längst in Europa angekommen seien, betonte Viola Raheb bei der Premiere. Nachsatz: Nicht nur in Rom, wo gedreht wurde, sondern auch in Österreich. Sie brach eine Lanze für Begegnungen und Ökumene. Ökumene sei nicht in erster Linie das Eingehen von Kompromissen, sondern zuerst einmal eine Reise. Raheb plädierte dafür, die Vielfalt der christlichen Traditionen als einen Reichtum zu erkennen und in dieser Vielfalt gemeinsam Zeugnis für das Evangelium abzulegen und sich für das Gemeinwohl zu engagieren, im gemeinsamen Gehen des Weges".

Raheb verwies im Rahmen der Gesprächsrunde im Anschluss an die Filmvorführung auch auf das ökumenische Nahost-Jugendprojekt der Stiftung PRO ORIENTE. In zahlreichen Workshops konnten Jugendliche und junge Erwachsene aus verschiedenen Kirchen und Ländern dabei unterstützt werden, mehr Wissen über andere Kirchen zu erwerben, mehr Engagement in der ökumenischen Zusammenarbeit zu entwickeln, und entsprechende Netzwerke zu knüpfen. Raheb erläuterte, dass ab Juli eine zweite Phase des Projektes mit weiteren Workshops in allen Ländern des Nahen Ostens, erstmals auch in Syrien, beginne. Mit dem Projekt wolle man, wie auch der Dokumentarfilm an mehreren Stellen zeige, in Zeiten des Überflusses an negativen Nachrichten aus den Ländern des Nahen Ostens die Hoffnung machenden positiven Ansätze aus der Region in den Fokus rücken.

Zum Abschluss der Veranstaltung wies PRO ORIENTE-Präsident Kloss darauf hin, dass der Film im Herbst auch in weiteren österreichischen Bundesländern gezeigt werde.

Ein Trailer zum Film "Listening to the East" ist verfügbar auf dem YouTube-Kanal von PRO ORIENTE unter: https://www.youtube.com/watch?v=1RfRHO6RvUA