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Istanbul: Patriarch Bartholomaios empfängt Kinder aus der Ukraine

80 ukrainische Kinder zur Erholung in der Türkei - Patriarch: "Werde alles daran setzen, die Ukraine auf dem Weg zum Frieden zu unterstützen"

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Foto: orthodoxtimes / Nikos Papachristou

Istanbul, 15.07.25 (poi) Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. hat dieser Tage mehr als 80 ukrainische Kinder in seinem Amtssitz in Istanbul empfangen. Über die Begegnung berichtete am Wochenende das Portal "OrthodoxTimes". Die Kinder waren einige Tage in der Türkei zur Erholung. Es war auch nicht die erste derartige Kinderaktion. Bei der Begegnung mit den Kindern im Phanar hielt der Patriarch einmal mehr fest, dass Krieg immer eine Niederlage für die Menschheit sei. Niemand habe das Recht, Kindern ihre Eltern zu rauben, Familien zu zerstören, Tod und Leid zu verbreiten. Krieg widerspreche dem Willen Gottes. Er verspreche feierlich: "Solange ich lebe, werde ich für euch und eure Familien beten. Ich werde alles daran setzen, die Ukraine auf dem Weg zum Frieden zu unterstützen."

Er bete dafür, dass der Krieg bald ende, so der Patriarch, "dass alle Familien wieder vereint werden und alle Kinder in Frieden bei ihren Eltern leben können". Von den Kindern haben einige ihre Eltern im Krieg verloren, andere Väter und Mütter sind an der Front im Einsatz oder wurden von den Russen gefangen genommen. Wörtlich sagte der Patriarch zu den Kindern: "Wenn ich euch anschaue, liebe Kinder, sehe ich echte kleine Helden. Jeder von euch hat eine einzigartige Geschichte - eine persönliche Reise, geprägt von Prüfungen, die kein Kind jemals ertragen sollte."

Er bat u.a. alle, die etwas bewirken können, dringend, sich ernsthaft für den Austausch aller Gefangenen einzusetzen, "denn jede Familie hat das Recht, wieder vereint zu sein", so Bartholomaios. An jene Kinder gewandt, die ihre Eltern verloren haben, sagte der Patriarch: "Jetzt wohnen sie im Himmel, nahe beim Herrn, und wachen mit unendlicher Liebe über euch." Und er fügte hinzu: "Wir alle, die euch lieben, sind hier und stehen euch als eure erweiterte Familie zur Seite."

In Begleitung der Kinder waren ehemalige Soldaten, die im Zuge eines Gefangenenaustausches frei gekommen waren. Sie seien der lebende Beweis dafür, "dass die Hoffnung niemals verlischt". Ihre Anwesenheit vermittle den Kindern die Botschaft, "dass ihre Lieben zurückkehren können, dass Gebete wahre Macht haben und dass die Liebe über alle Widrigkeiten triumphiert".