Junge Menschen brauchen Hoffnung
Positive Bilanz des jüngsten PRO ORIENTE-Workshops im steirischen Stift Admont - Neues Video zum Workshop veröffentlicht

Von 28. Mai bis 1. Juni waren knapp 20 junge Erwachsene aus verschiedenen Kirchen und Ländern im steirischen Benediktinerstift Admont zusammengekommen, um gemeinsam über den eigenen Weg des Glaubens, die Ökumene und das gemeinsame christliche Zeugnis in Kirche und Gesellschaft zu reflektieren. Ein aktuell veröffentlichtes Video gibt Einblicke in diesen jüngsten Workshop der Stiftung PRO ORIENTE, der unter dem Vorzeichen der Hoffnung stand. Das Video ist auf dem Youtube-Kanal von PRO ORIENTE abrufbar.
Für viele der jungen Leute sei die weitverbreitete Hoffnungslosigkeit ein ernstes Thema, wie Projektleiterin Viola Raheb im Blick auf den Workshop bilanzierte. Politische, gesellschaftliche und ökumenische Punkte kamen in dieser Hinsicht zur Sprache. Was die jungen Leute bräuchten, um Hoffnung zurückzubekommen, hätten sie klar formuliert: "Eine Unterstützung und Rückendeckung in den eigenen Kirchen und in der Ökumene", so Raheb. Dazu habe der Workshop einen bescheidenen Beitrag leisten können.
Raheb zitierte einen jungen Teilnehmer: "Bei diesem Workshop ging es nicht nur um große Worte wie "Ökumene" und "interkultureller Dialog" - auch wenn wir diese definitiv oft benutzt haben. Es ging um echte Verbindungen, offene Gespräche und die Erkenntnis, dass der Glaube eine Brücke sein kann und keine Mauer. Ich bin mit neuen Erkenntnissen, wertvollen Freundschaften und einem Herzen voller Hoffnung nach Hause gekommen."
Dieses Resümee sei für sie persönlich eine der besten Auszeichnungen dieses Programms, so Raheb: "Es ist und bleibt ein Privileg und eine Freude, junge Menschen auf ihrem Weg zu begleiten und sie zu unterstützen, verstärkt den Weg des Glaubens in ihrer eigenen Kirche, in der Ökumene und in der Gesellschaft zu beschreiten."
Auch Gebete und Liturgien in den Riten der verschiedenen Kirchen waren Teil des Workshop-Programms. Darüber hinaus gab es Begegnungen mit den Mönchen von Admont, allen voran Abt Gerhard Hafner, eine Führung durch die berühmte Stiftsbibliothek und die Teilnahme an der Feier der Erstkommunion in der Stiftskirche am Christi-Himmelfahrtstag. Dazu kam ein "Kultur-Abend", bei dem die Teilnehmenden Land und Kultur, Musik, Tanz und Essen aus ihren Ländern mit den anderen teilten. Die Vielfalt an Kirchen, Traditionen, Kulturen und Sprachen in Europa sei sichtbar und erlebbar geworden, so Raheb.
PRO ORIENTE-Präsident Clemens Koja war mit den jungen Teilnehmenden vor ihrem Aufbruch nach Admont in Wien zusammengetroffen. Er bezeichnete dabei die Jugendworkshops der Stiftung als zukunftsweisend. Neben den offiziellen Dialogformaten von PRO ORIENTE brauche es auch Formate für die ökumenische Bildung und Stärkung der jungen Generationen, die die Arbeit in den nächsten Jahren weitertragen können. Bei der Begegnung im Michaelerkloster waren auch PRO ORIENTE-Vizepräsident Prof. Rudolf Prokschi und der Generalsekretär der Stiftung, Bernd Mussinghoff, mit dabei.
Die Teilnehmenden am Workshop kamen aus Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien, Serbien, Rumänien, Estland, Griechenland und Russland. Sie gehörten 15 verschieden Kirchen an. Für zwei Drittel war es die erste entsprechende ökumenische Erfahrung. Der Workshop hatte allerdings auch einen traurigen Beigeschmack, so Viola Raheb: "Drei ursprünglich vorgesehene Teilnehmende konnten nicht kommen. Zwei junge Priester aus der Ukraine erhielten keine Ausreisegenehmigung und eine junge Katholikin aus Palästina, die zurzeit in Großbritannien studiert, erhielt das Visum für Österreich nicht rechtzeitig. Das ist leider auch ein Teil der Realität in Europa."
Ausdrücklich dankte Raheb dem Stift Admont für die großzügige Gastfreundschaft. Weitere finanzielle Unterstützung für das Projekt gab es u.a. vom Bundeskanzleramt, der "Stiftung Zusammenleben" und der Kardinal-König-Stiftung.
Über den Workshop hat u.a. auch das steirische Sonntagsblatt berichtet.