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Nahost-Jugendprojekt von PRO ORIENTE geht in die nächste Runde

Weitere Jugendworkshops in den Ländern des Nahen Ostens, Online-Foren und länderübergreifendes Treffen sind geplant

POI 230215

Foto: Screenshot YouTube

Wien, 15.02.23 (poi) Anfang Februar waren rund 25 junge Frauen und Männer aus sechs Ländern des Nahen Ostens in Österreich zu Gast. Bei einem Workshop in St. Pölten erarbeiteten sie Visionen und konkrete Schritte für ein künftiges verstärktes innerkirchliches wie gesellschaftspolitisches Engagement in ihren Herkunftsländern. Bei Begegnungen und Besuchen in Wien, Salzburg, Linz und Graz lernten sie zudem ein wenig die österreichische Kultur, Gesellschaft und Kirche kennen und konnten untereinander, aber auch mit österreichischen Jugendlichen und kirchlichen Verantwortlichen Kontakte knüpfen. Begleitend zum Österreich-Besuch wurde ein Video gedreht, das ab sofort unter www.youtube.com/watch?v=gS4INMVRJAc abrufbar ist und einen lebendigen Einblick in das Jugendprojekt gibt.

Die jungen Leute kamen aus Syrien, dem Irak, dem Libanon, Jordanien, Palästina und Ägypten. Mit dem einwöchigen Österreich-Besuch ging ein rund einjähriger Prozess zu Ende, der nun aber fortgesetzt werden soll, wie Viola Raheb, Projektverantwortliche von PRO ORIENTE, betont.

PRO ORIENTE organisierte im vergangenen Jahr im Nahen Osten sechs Jugendworkshops. Mehr als 150 junge Christinnen und Christen konnten an diesen Veranstaltungen in Ägypten, dem Irak, Jordanien, dem Libanon und Palästina teilnehmen. Einige der Teilnehmenden waren nun nach Österreich gekommen.

Raheb zieht gegenüber dem PRO ORIENTE-Informationsdienst eine positive Bilanz des bisherigen Projekts: "Die jungen Menschen waren sehr engagiert, motiviert und interessiert an einer verstärkten Zusammenarbeit für mehr Synodalität und Ökumene." Das Projekt sei eine Bereicherung für die jungen Menschen und für PRO ORIENTE gewesen, sowie eine Stärkung der christlichen Präsenz und Ökumene in ihren Herkunftsländern. Die Stiftung PRO ORIENTE sieht sich in ihrem ökumenischen Auftrag bestätigt, so Raheb. "Die jungen Leute wollen den begonnenen Weg weitergehen, Neues entwickeln und sich weiterhin einbringen - und das wollen auch wir von PRO ORIENTE und die 'We Choose abundant life'-Gruppe, mit der wir die Jugendlichen gemeinsam begleiten.“

Mit dabei in Österreich waren Angehörige der Anglikanischen, Armenisch-apostolischen, Chaldäischkatholischen, Griechisch-orthodoxen, Koptisch-orthodoxen, Lutherischen, Maronitisch-katholischen, Melkitisch-katholischen, Presbyterianischen, Römisch-katholischen, Syrisch-katholischen und Syrisch-orthodoxen Kirche.

Raheb benennt einige konkrete Schritte für die Zukunft: zum einen die Information über die Ergebnisse aus Österreich an die Jugendgruppen in den jeweiligen Ländern, die bereits im Programm involviert waren; weiters Online-, Fort- und Weiterbildung im Bereich Ökumene, Synodalität und Glaube im öffentlichen Raum. Auch das Thema des interreligiösen Zusammenleben in den Nahost-Ländern und die Stärkung des Konzepts der Staatsbürgerschaft bzw. von gleichen Rechten und Pflichten für alle Bürgerinnen und Bürger eines Landes sollen weiter verfolgt werden.

Zudem sollen 2023 weitere Workshops in den Ländern des Nahen Ostens folgen; erstmals auch in Syrien. Ein regionales Treffen, zu dem Teilnehmende aus allen Ländern wieder zusammenkommen können, ist ebenfalls angedacht.

Für die Durchführung des internationalen Projekts ist PRO ORIENTE von Anfang an auf Projektfinanzierung und Spenden angewiesen gewesen. "Und wir hoffen sehr, dass uns zahlreiche Spenderinnen und Spender auch weiterhin unterstützen werden", so Viola Raheb. Wer erlebt habe, wie engagiert die jungen Leute ihre Zukunft in die eigene Hand nehmen wollen, "der kann bezeugen, dass dieses Geld bestens investiert ist".