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Patriarch Porfirije: Im Kosovo ist Platz für Serben und Albaner

Serbisch-orthodoxer Patriarch stand am Veitstag im Kloster Gracanica traditionellem Gedenkgottesdienst für die Opfer der Schlacht auf dem Amselfeld im Jahr 1389 vor

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Foto: Georg Pulling / Kathpress

Pristina, 30.06.23 (poi) Der serbisch-orthodoxe Patriarch Porfirije hat erneut zur Versöhnung von Serben und Kosovo-Albanern aufgerufen. Bei einem Gottesdienst am Mittwoch im Kloster Gracanica bei Pristina unterstrich er zum einen, dass Kosovo-Metohija die eigentliche Heimat der Serbisch-orthodoxen Kirche bzw. der orthodoxen Serben sei. Zugleich betonte er, dass im Kosovo für alle Platz sein müsse. Für Serben und Kosovo-Albaner, für Christen und Muslime. Der Kosovo sei ein "heiliges Land", genauso wie Jerusalem ein heiliges Land sei. "Hier gibt es einen Platz für alle Menschen und ihre Heiligtümer, unabhängig davon, wie und auf welche Weise sie zu Gott beten", sagte Patriarch Porfirije wörtlich. Nachsatz: "Möge der Herr allen Menschen Freude und Frieden schenken."

Der serbisch-orthodoxe Patriarch feiert jedes Jahr am 28. Juni - dem Veitstag ("Vidovdan") - im Kloster Gracanica einen Gedenkgottesdienst für die Opfer der Schlacht auf dem Amselfeld im Jahr 1389. Der in der Schlacht gefallene Fürst Lazar wurde schon gut ein Jahr nach seinem Tod heiliggesprochen und ist einer der wichtigsten Heiligen der Serbisch-orthodoxen Kirche. Bis heute ist der 28. Juni ein Feiertag in Serbien. Das Kloster Gracanica ist wie andere bedeutende serbische Klöster im Kosovo, darunter Decani oder auch Pec, zum Schutz von hohen Betonmauern umgeben. Kosovo-Metohija ist das Herzstück bzw. Kernland der Serbisch-orthodoxen Kirche. Unter Metohija bzw. Metochie versteht man das "Klosterland" im Westen des Kosovo.