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PRO ORIENTE-Präsident Kloss: Ökumene bewirkt viel Positives für Gesellschaft

Kloss im Interview mit Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag" über gesellschaftspolitisch relevante Initiativen der Stiftung PRO ORIENTE und seine Zeit als Botschafter beim Heiligen Stuhl

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Foto: PRO ORIENTE

Wien, 07.12.23 (poi) Ökumene ist kein Selbstzweck, sondern dient letztlich auch dazu, dass die Kirchen gemeinsam besser gesellschaftsgestaltend wirken können. Das hat PRO ORIENTE-Präsident Alfons Kloss im Interview mit der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag" (aktuelle Ausgabe) betont. "Ich glaube, auf dem Weg zu einer größeren Einheit unter Christen können wir gemeinsam viel Positives für die ganze Gesellschaft beitragen", so Kloss wörtlich.

Als zwei in die Gesellschaft hineinwirkende Aktivitäten der Stiftung nannte Kloss die ökumenischen Nahost-Jugendworkshops und die Initiative "Healing of Wounded Memories" (Verletzte Erinnerungen heilen). Im Blick auf die Jugend-Initiative im gesamten Nahen Osten meinte Kloss, es sei von größter Bedeutung, "dass junge Christen verschiedener Denominationen vor Ort zusammenarbeiten. Sie überlegen miteinander, wie Christsein im Alltag aussehen kann; sie engagieren sich gemeinsam auf verschiedenste Weise - etwa zu sozialen Themen - in ihren Kirchen und der Gesellschaft."

Mit dem Projekt "Healing of Wounded Memories" wolle man "vorhandene Konfliktzonen zwischen Religion und Politik für Prozesse der Versöhnung aufarbeiten". Dabei habe man die Regionen Südosteuropa, den Mittleren Osten und Osteuropa im Blick.

Der ehemalige Diplomat Alfons Kloss steht seit 2018 an der Spitze der Stiftung PRO ORIENTE. Zuvor, von 2011 bis 2018, war er Österreichs Botschafter beim Heiligen Stuhl. Er habe es als großes Privileg empfunden, durch seine Arbeit nahe am Zentrum der Kirche sein zu können und dabei das Wirken der Päpste - Papst Benedikt und Papst Franziskus - und des gesamten Vatikans unmittelbar zu erleben. "In meiner Zeit im Vatikan hat sich darüber hinaus mein Auge für die Weltkirche geöffnet", so Kloss: "Am Petersplatz zu stehen und etwa zu erleben, wie vielfältig die verschiedenen Gruppen aus aller Welt bei einer Generalaudienz des Papstes sind, hat mich sehr inspiriert."

Zur Frage nach einem Ereignis als Botschafter, das ihm besonders in Erinnerung geblieben, nannte Kloss ein Ereignis im Jahr der Barmherzigkeit: "Wir konnten obdachlose Menschen und ihre Betreuer aus Österreich im Vatikan, unter anderem in der Sixtinischen Kapelle, begleiten. So staunende und freudige Augen habe ich selten gesehen."