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PRO ORIENTE trauert um Weihbischof Helmut Krätzl

Mit Weihbischof Krätzl verlieren die Erzdiözese Wien und die Katholische Kirche von Österreich einen großen Förderer und engagierten Mitstreiter auf dem Gebiet der christlichen Ökumene

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Foto: Erzdiözese Wien / Markus Langer

Wien, 03.05.23 (poi) Die Stiftung PRO ORIENTE trauert um den Wiener Weihbischof Helmut Krätzl. "Mit Weihbischof DDr. Helmut Krätzl verlieren die Erzdiözese Wien und die Katholische Kirche von Österreich einen großen Förderer und engagierten Mitstreiter auf dem Gebiet der christlichen Ökumene", hielten PRO ORIENTE-Präsident Alfons M. Kloss und Vizepräsident Rudolf Prokschi am Mittwoch fest. Weihbischof Krätzl war am Dienstag im 92. Lebensjahr in Wien verstorben.

Durch viele Jahre hindurch habe Krätzl gemeinsam mit Oberin Christine Gleixner die Geschicke der Ökumene in der Erzdiözese Wien und darüber hinaus in ganz Österreich entscheidend geprägt und weiterentwickelt, so Kloss und Prokschi. Bis ins hohe Alter habe er in der österreichischen katholischen Bischofskonferenz die Anliegen der Ökumene vertreten.

Weihbischof Krätzl habe eine wertschätzende Freundschaft mit einigen Würdenträgern aus den christlichen Kirchen des Ostens und des Westens gepflegt, wobei besonders die Beziehung zum griechisch-orthodoxen Metropoliten Michael Staikos hervorzuheben sei.

Wie Kloss und Prokschi erinnerten, sei Krätzl 1956 als Zeremoniär in den Dienst des neuen Erzbischofs von Wien, Franz König, getreten, mit dem er bis zu dessen Tod freundschaftlich verbunden war. Diese Begegnung und die darauffolgende intensive Zusammenarbeit als Ordinariatskanzler und später als Generalvikar sollten das Leben von Weihbischof Krätzl entscheidend prägen.

Die Möglichkeit, an den Sitzungen des Zweiten Vatikanischen Konzils als Stenograf persönlich teilzunehmen und die ganze Atmosphäre mitzuerleben, sei sicher die zweite prägende Säule in Krätzls priesterlichem und später auch bischöflichem Wirken gewesen. Auch hier habe die ökumenische Öffnung der Katholischen Kirche eine wesentliche Rolle gespielt, betonten Kloss und Prokschi.

Helmut Krätzl wurde am 23. Oktober 1931 in Wien geboren. 1954 wurde er zum Priester geweiht. Nach zwei Jahren als Kaplan in Baden wurde Krätzl 1956 dem neuen Wiener Erzbischof Franz König als Zeremoniär zugeteilt. Seither war er mit Unterbrechungen in verschiedenen Funktionen immer an der Seite von Kardinal König. 1977 wurde er zum Bischof geweiht.

Krätzl war mit vielfältigen Aufgaben in der Erzdiözese Wien und in der Bischofskonferenz betraut. Die Umsetzung der Ergebnisse des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65) war die große Lebensaufgabe Krätzls, der er sich bis zuletzt verpflichtet fühlte. Mit dem Wiener Weihbischof ist einer der letzten unmittelbaren Zeitzeugen des Konzils verstorben. Krätzl stand im 69. Jahr seines priesterlichen sowie im 46. Jahr seines bischöflichen Dienstes.