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Rumänien: Staat und Kirche gedachten der verfolgten Christen

Am 16. August wird jeweils der Brancoveanu-Märtyrer des 18. Jahrhunderts und der vielen von Gewalt und Unterdrückung bedrohten heutigen Christinnen und Christen gedacht

POI 230817

Foto: Radio România Actualități

Bukarest, 17.08.23 (poi) In Rumänien wurde am Mittwoch wieder in besonderer Weise der weltweit verfolgten Christinnen und Christen gedacht. Öffentliche Gebäude wie das Parlament und die Regierungseinrichtungen in Bukarest, aber auch Gebäude in vielen anderen Städten wurden rot beleuchtet. Der 16. August ist seit 2020 ein nationaler Gedenktag. Der rumänische Premierminister Ion-Marcel Ciolacu erklärte am Mittwoch, dass der christliche Glaube ein grundlegendes Moment der nationalen Identität Rumäniens und des rumänischen Volkes war, ist und bleibt, wie das kirchliche Portal "basilica.ro" berichtete.

Von Seiten der Orthodoxen Kirche in Rumänien wird der nationale Gedenktag unterstützt. Der 16. August wurde als Termin für den Tag des Gedenkens gewählt, weil die Rumänisch-orthodoxe Kirche an diesem Tag die 1992 heilig gesprochenen Brancoveanu-Märtyrer feiert. Constantin Brancoveanu war – unter osmanischer Oberhoheit – von 1654 bis 1714 Herrscher der Walachei. Er wurde beschuldigt, mit Russland und Österreich Geheimverhandlungen zu führen. Ziel war demnach die Selbständigkeit der Walachei und ihr Anschluss an die christlichen Mächte. Brancoveanu wurde festgenommen und 1714 in Konstantinopel gemeinsam mit einem Berater und vier Söhnen hingerichtet. Einen Übertritt zum Islam, der ihnen den Tod erspart hätte, lehnten alle ab.

Nachdem das rumänische Parlament das entsprechende Gesetz im Juni 2020 verabschiedet hatte, wurde es im Juli 2020 von Staatspräsident Klaus Johannis unterzeichnet. Ziel des neuen Gedenktags sei es, die Öffentlichkeit – "einschließlich der jungen Generationen" – über die Rolle des Christentums in der rumänischen Geschichte und über die Christenverfolgung in der heutigen Zeit zu informieren, so der Präsident damals.