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Rumänisch-orthodoxe Kirche nimmt 2023 besonders ältere Menschen in den Blick

Patriarch Daniel: Soziale Reife einer Gesellschaft, aber auch die Verwurzelung des Christentums in ihr lassen sich u.a. daran messen, wie man mit älteren Menschen umgeht

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Die Rumänisch-orthodoxe Kirche hat das Jahr 2023 zum Jahr der Älteren erklärt. Die soziale Reife einer Gesellschaft, aber auch die Verwurzelung des Christentums in ihr ließen sich daran messen, wie man mit älteren Menschen, Kindern und Armen umgeht, betont der rumänisch-orthodoxe Patriarch Daniel (Ciobotea) in einer Botschaft, die auf der Website des Bukarester Patriarchats veröffentlicht wurde. Die Rumänisch-orthodoxe Kirche wolle in diesem Jahr einen seelsorglichen und sozialen Schwerpunkt im Blick auf die ältere Bevölkerung setzen, so der Patriarch unter Verweis auf einen entsprechenden Beschluss des Heiligen Synods.

Die Bibel zeuge durchgängig vom Respekt gegenüber der älteren Generation. Ältere Menschen würden nicht als Last, sondern als Quelle von Weisheit und Liebe gesehen. Sie hätten auch bei der Erziehung und Formung der nachkommenden Generationen eine bedeutende Aufgabe.

Von dieser Perspektive her sei die Kirche sehr besorgt über aktuelle gesellschaftliche Tendenzen, so Patriarch Daniel. Er prangerte die Vernachlässigung älterer Menschen und die ihnen gegenüber spürbare Gleichgültigkeit an. Viele ältere Menschen würden in Einsamkeit und Isolation leben, sie fühlten sich nutzlos und seien verzweifelt.

An die Kirche ergehe der Auftrag, neue und zeitgemäße pastorale Konzepte für ältere Menschen zu entwickeln und gleichzeitig in Kirche und Gesellschaft das Bewusstsein in der jüngeren Generation dafür zu stärken, die Älteren nicht auszugrenzen. "Junge und alte Menschen brauchen einander", so der Patriarch wörtlich. In der Kirche spiele die ältere Generation bei der Tradierung christlicher Werte eine bedeutende Rolle.

Der Patriarch wies in seiner Botschaft auch darauf hin, dass die Rumänisch-orthodoxe Kirche auf Ebene des Patriarchats aktuelle 21 Tagesstätten, 54 Wohneinrichtungen und 52 mobile häusliche Pflegedienste betreibe. Seelsorge und soziale/materielle Hilfe gingen Hand in Hand, so Patriarch Daniel.