Pro Oriente
News / Salzburger Delegation besucht Koptische Kirche in Ägypten

Salzburger Delegation besucht Koptische Kirche in Ägypten

Ökumenische Studienreise der Katholisch-theologischen Fakultät der Uni Salzburg und der Salzburger PRO ORIENTE-Sektion – Unter anderem Begegnungen mit den Patriarchen Tawadros II. und Ibrahim Sidrak geplant Geplant ist u.a. eine Begegnung mit Patriarch Tawadros II.

POI20250519

Eine Delegation der Katholisch-theologischen Fakultät der Universität Salzburg und der PRO ORIENTE-Sektion Salzburg besucht ab diesem Montag Ägypten. Der Besuch gilt vor allem der Koptischen Kirche im Land. So stehen u.a. Begegnungen mit dem koptischen-orthodoxen Patriarchen Tawadros II. und dem koptisch-katholischen Patriarchen Ibrahim Isaac Sidrak auf dem Programm. Geleitet wird die Delegation, an der auch viele Studierende der Universität teilnehmen, vom Dekan der Katholisch-theologischen Fakultät und Leiter der PRO ORIENTE-Sektion, Prof. Dietmar Winkler.

Neben den Begegnungen mit den Kirchenleitungen stehen auch Treffen mit Verantwortlichen der Seelsorge und der theologischen Ausbildung auf dem Programm. Ein weiterer Schwerpunkt der einwöchigen Reise liegt auf den koptischen Klöstern im Wadi Natrun. Viele dieser Klöster reichen in die Ursprungszeit des christlichen Mönchtums im 4. Jahrhundert zurück.

Die Begegnung mit dem koptisch-orthodoxen Patriarchen Tawadros II. ist im Wüstenkloster Anba Bischoi im Wadi Natrun vorgesehen. Das Anba Bischoi Kloster ("rotes Kloster" wegen der Farbe des Baumaterials) geht auf das 4. Jahrhundert zurück. In der Klosteranlage war Tawadros' Vorgänger Papst-Patriarch Schenuda III. von 1981 bis 1985 von der ägyptischen Regierung unter Hausarrest gestellt worden. In dem Kloster wurde er schließlich auch 2012 begraben. Seine Grabstätte ist zu einem kleinen Museum mit zahlreichen persönlichen und liturgischen Gegenständen des koptischen Papstes ausgestaltet worden.

Historische Fotografien erinnern auch an seine Begegnungen mit dem Wiener Erzbischof Kardinal König, dem Gründer der Stiftung PRO ORIENTE. So war Schenuda beispielsweise noch wenige Monate vor seiner Wahl zum koptischen Papst im Jahr 1971 in Wien mit Kardinal König zusammengetroffen. Die Begegnung fand im Rahmen der ersten Wiener PRO ORIENTE-Konsultation mit orientalisch-orthodoxen Theologen statt. Diese Konsultation hatte, vor allem basierend auf den Beiträgen des späteren Papstes Schenuda, wesentlich zur Entwicklung der "Wiener christologischen Formel" beigetragen, mit der eine 1.500 Jahre währende theologische Auseinandersetzung zwischen den Kirchen beigelegt werden konnte.

Schätzungen zufolge stellen Christinnen und Christen zwischen 10 und 14 Prozent der rund 101 Millionen Einwohner Ägyptens. Der Großteil von ihnen gehört der Koptisch-orthodoxen Kirche an, die ihre Anfänge auf den Evangelisten Markus zurückführt. Angaben über Mitgliederzahlen dieser orientalisch-orthodoxen Kirche schwanken zwischen 8 und 12 Millionen. Die kleine Koptisch-katholische Kirche zählt rund 170.000 Gläubige. Genaue Zahlen gibt es aber auch bei dieser Kirche nicht.