Stiftung PRO ORIENTE wird mit Klaus-Hemmerle-Preis ausgezeichnet
23. September 2025
Wien, 23.09.25 (poi) Hohe Auszeichnung für die Stiftung PRO ORIENTE: Sie wird mit dem renommierten Klaus-Hemmerle-Preis 2026 geehrt. Mit dem Preis zeichnet die Fokolar-Bewegung seit 2004 Persönlichkeiten oder Institutionen aus, die sich - wie auch der frühere Aachener Bischof und Namensgeber - als Brückenbauer verdient gemacht haben und in besonderer Weise den Dialog zwischen den Kirchen, Religionen und unter verschiedenen Weltanschauungen fördern.
Die Preisverleihung findet am 23. Jänner 2026 im Aachener Dom statt. Prominenter Laudator wird Metropolit Job von Pisidien vom Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel sein. Metropolit Job (Getcha) ist gemeinsam mit Kardinal Kurt Koch Co-Vorsitzender der Gemeinsamen Internationalen Kommission für den theologischen Dialog zwischen der Römisch-katholischen Kirche und der Orthodoxen Kirche.
Der Preis wird bereits zum 12. Mal verliehen und geht erstmals nicht an eine Einzelperson. In der Begründung der Jury heißt es, die Stiftung PRO ORIENTE habe immer wieder starke Impulse zu Versöhnungsprozessen in verschiedenen Regionen der Welt gegeben. Besonders beeindruckt habe ihr gesamtgesellschaftlicher Beitrag für Verständigung und Kooperation, gerade auch im Hinblick auf die nachfolgenden Generationen. Gerade für junge Menschen würden Räume für Diskussion und Austausch geschaffen - in den Ländern des Nahen Ostens, aber auch in Ost- und Westeuropa.
Der Schwerpunkt der Arbeit der Stiftung liege auf der Förderung der Zusammenarbeit zwischen den östlichen und westlichen Kirchen, vor allem im Dienst für Versöhnung und Frieden in religiösen Kontexten. Mit Foren zur wissenschaftlichen Bearbeitung offener theologischer, aber auch gesamtgesellschaftlicher Fragestellungen sowie Workshops zur Förderung von Frieden und Versöhnung engagierten sich Christinnen und Christen für den Dialog.
Der Klaus Hemmerle-Preis wird alle zwei Jahre verliehen und ist undotiert. Bisherige Preisträger waren der inzwischen bereits verstorbene jüdische Professor Ernst-Ludwig Ehrlich (2004), der ebenfalls bereits verstorbene ehemalige Präsident des Lutherischen Weltbundes, Bischof Christian Krause (2006), der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel (2008), der emeritierte Erzbischof von Oppeln/Polen Alfons Nossol (2010), der ehemalige bayerische Kultusminister und langjährige Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken Prof. Hans Maier, (2012), die verstorbene Lepraärztin Dr. Ruth Pfau (2014), die muslimische AIDS-Ärztin Dr. Noorjehan Abdul Majid aus Mosambik (2016), der verstorbene Rabbiner Henry Brandt aus Augsburg (2018), der verstorbene orthodoxe Erzbischof Anastasios Yannoulatos von Albanien (2020), sowie 2022 die ehemalige polnische Ministerpräsidentin Hannah Suchocka und 2024 der kanadisch-tschechische Kurienkardinal Michael Czerny.
Die Fokolar-Bewegung gehört zu den neuen geistlichen Aufbrüchen, die in den letzten 80 Jahren in den christlichen Kirchen entstanden sind. Ihre Ursprünge gehen auf das Jahr 1943 in Trient zurück. Mittlerweile ist sie in mehr als 180 Ländern der Welt vertreten. Ihr Ziel ist, den Geist der Einheit und Geschwisterlichkeit verstärkt in Kirche und Gesellschaft und in alle Bereiche des menschlichen Lebens hineinzutragen.