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Syrien: Große katholische Kirchenkonferenz in Damaskus geplant

Bei dem Treffen soll es um den Beitrag der syrischen Ortskirche zur vom Papst angestoßenen Weltsynode gehen – Ordensleute konferierten bereits in syrischer Hauptstadt

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Foto: ICO

Damaskus/Rom, 21.01.22 (poi) Vertreter aller katholischer Diözesen Syriens werden vom 15. bis 17. März in Damaskus zu einer großen Kirchenkonferenz zusammentreffen. Das bestätigte der Päpstliche Nuntius in Syrien, Kardinal Mario Zenari, gegenüber der Nachrichtenagentur "asianews". Nach Zenaris Angaben nehmen an der Konferenz zudem auch mehrere Vatikan-Vertreter sowie Verantwortliche von Caritas und NGOs aus Syrien und dem Ausland teil. Bei dem Treffen soll es um den Beitrag der syrischen Ortskirche zu der von Papst Franziskus angestoßenen Weltsynode gehen.

Unterdessen hat sich der maronitische Erzbischof von Damaskus, Samir Nassar, alarmiert über den Exodus von Christinnen und Christen aus Syrien gezeigt. In den letzten acht Monaten sei in seiner Erzdiözese keine Hochzeit gefeiert und keine Taufe gespendet worden. Das "Verschwinden der jungen Leute" habe verheerende Auswirkungen auf das Leben der Pfarreien, beklagte der Erzbischof: "Von den 19 Ehepaaren, die unter meiner Beteiligung 2021 die Ehe eingegangen sind, haben schon 13 Syrien verlassen; die übrigen versuchen, ihnen zu folgen. Von einer Minderheit werden wir allmählich zu einer Minderheit in der Minderheit. So ist es schwierig, vorwärtszugehen", schreibt Nassar. Von der Weltsynode erhofft er sich, "dass sie uns hilft, unsere Mission wiederzuentdecken".

Ordensleben in Syrien

Bereits vom 17. bis 19. Jänner fand am Sitz des Melkitischen katholischen Patriarchats in Damaskus eine Konferenz statt, an der rund 70 Ordensleute teilnahmen, um gemeinsam die Gegenwart und die Zukunft des eigenen Ordenslebens in Syrien zu erörtern. An der Eröffnung des Treffens nahm auch der Apostolische Nuntius in Damaskus, Kardinal Mario Zenari, teil, der den Ordensleuten im Namen des Papstes eine Botschaft überbrachte, wie der vatikanische Fides-Nachrichtendienst berichtet.

Schwester Annie Demerjian von der Kongregation der Schwestern Jesu und Mariens – sie war auch schon in Österreich zu Gast – wies in ihrem Grußwort darauf hin, dass alle gottgeweihten Männer und Frauen, die ihrer Berufung folgen, dazu aufgerufen seien, die „Zeichen der Zeit“ zu erkennen. "In einer Zeit, in der wir unter dem Einfluss so vieler Notsituationen leben, die den Alltag in Syrien prägen, kann es in gewisser Weise einfacher sein, wahrzunehmen, was wirklich nötig ist, um das verwundete Leben so vieler Menschen zu begleiten und zu heilen", so die Ordensfrau in ihrer Rede, die auf der Website abouna.org veröffentlicht wurde.

Mehrere Redner, darunter auch Kardinal Zenari und Bischof Georges Abou Khazen, bezeichneten das Treffen der in Damaskus versammelten Ordensleute als ein eindrucksvolles Zeichen für die Teilnahme der Mitglieder der katholischen Kirche in Syrien an der Weltsynode.