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"Auftrag zum Frieden" – Sant'Egidio-Generalsekretär Zucconi in Wien

PRO ORIENTE und das Wiener Schottenstift laden am 20. April zu einem Vortrag des renommierten Experten für Initiativen für den Frieden, die Ökumene und den interreligiösen Dialog

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Foto: Sant'Egidio

Wien, 30.03.23 (poi) Die Stiftung PRO ORIENTE lädt gemeinsam mit dem Wiener Schottenstift am 20. April zu einem Vortrag von Sant'Egidio-Generalsekretär Cesare Zucconi. Der Vortrag, der sich an das Gebet der Komplet in der Schottenkirche (20 Uhr) anschließt, findet im Festsaal des Schottengymnasiums (Freyung 6, 1010 Wien, Beginn dort 20.20 Uhr) statt und steht unter dem Thema "Der Auftrag zum Frieden in einer Zeit des Krieges". Zucconi wird über aktuelle Konflikte und Friedensbemühungen vor dem Hintergrund der jahrzehntelangen Erfahrungen von Sant'Egidio in der Friedensarbeit sprechen.

Die 1968 in Rom von Andrea Riccardi gegründete Bewegung Sant'Egidio widmet sich neben dem Gebet karitativer Arbeit, Diplomatie in Bürgerkriegsgebieten, der Ökumene und dem Dialog der Religionen.

Zucconi kommt auf Einladung der Gruppe "Wisdom of Faith"-Wien nach Österreich. Diese Gruppe besteht aus Studierenden und anderen jungen Erwachsenen, die sich unter Begleitung von P. Martin Kammerer vom Schottenstift um persönliche Weiterbildung und Glaubensvertiefung bemühen – nach dem Vorbild der 2017 in Rom gegründeten Gruppe "Wisdom of Faith" (Weisheit des Glaubens), die ebenso aus Studentinnen und Studenten und jungen Berufstätigen besteht. Mitveranstalter des Abends mit Zucconi sind PRO ORIENTE, das Schottenstift, das Institut für Religion und Frieden sowie die Katholisch-Theologische Fakultät und das Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien.

Die Gemeinschaft Sant'Egidio war in den vergangenen Jahrzehnten bereits an zahlreichen erfolgreichen Friedensverhandlungen beteiligt, etwa für Guatemala, den Kosovo, die Elfenbeinküste oder den Südsudan. Der vermutlich größte Erfolg: In Mosambik war die Gemeinschaft maßgeblich am Friedensabkommen im Oktober 1992 zwischen den gegnerischen Parteien des Bürgerkrieges beteiligt. Damit konnte ein 16-jähriger Bürgerkrieg beendet werden. Immer wieder hat Sant'Egidio auch versucht, Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in Gang zu bringen, bisher allerdings ohne Erfolg.

Die Gemeinschaft setzt sich auch seit vielen Jahren für den Dialog und die Verständigung unter den Religionen und Kulturen ein. U.a. veranstaltet Sant'Egidio in Nachfolge des von Papst Johannes Paul II. initiierten historischen internationalen Friedenstreffens ("Weltgebetstreffen") der Weltreligionen 1986 in Assisi jährlich ein "Gebetstreffen für den Frieden". Das letzte fand im Oktober 2022 in Rom statt und stand unter dem Motto "Schrei des Friedens". Papst Franziskus nahm an der Abschlussveranstaltung teil.

Das Engagement von Sant'Egidio wird auch in der islamischen Welt sehr geschätzt. Erst Anfang Februar dieses Jahres wurde die katholische Gemeinschaft mit dem diesjährigen Scheich-Zayed-Preis für die Brüderlichkeit aller Menschen ausgezeichnet. Mit dem Pries wurde neben der Friedensdiplomatie auch das Engagement von Sant'Egidio für die "humanitären Korridore" gewürdigt, die Flüchtlingen eine legale und sichere Einreise nach Europa ermöglichen.

Zucconi (geb. 1962) ist seit 1979 Mitglied von Sant'Egidio. 1998 wurde er Leiter der Abteilung für Auslandsbeziehungen der Gemeinschaft. Er war persönlicher Assistent von Andrea Riccardi und in zahlreiche diplomatische Friedensinitiativen sowie ökumenische und interreligiöse Aktivitäten involviert. Seit 2008 ist er Generalsekretär von Sant'Egidio.

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