Pro Oriente
Katholische Ostkirchen / Griechisch-katholische Kirche in Kroatien und Serbien

Griechisch-katholische Kirche in Kroatien und Serbien

Anzahl der Gläubigenca. 44.000
Titel des ErsthierarchenBischof von Križevci
Sitz des ErsthierarchenZagreb (Kroatien)
Aktueller AmtsinhaberBischof Milan Stipić, geb. 1978, im Amt seit 2020
Bischöfe und Diözesen2 Bischöfe; 2 Diözesen
Ritusbyzantinisch
Liturgiesprache

kirchenslawisch, kroatisch, serbisch

Kalendergregorianisch
Präsenz in Österreich1 Priester
Präsenz in Deutschlandunbekannt

Die Griechisch-katholische Kirche in Kroatien und Serbien geht zurück auf die Union von Marča (1611). Das Kloster Marča war damals das Zentrum der Seelsorge für die sogenannten Uskoken, Flüchtlinge orthodoxen Glaubens aus den von den Osmanen eroberten Gebieten Südosteuropas, die von den Habsburgern als Wehrbauern im Grenzgebiet zwischen dem Habsburger und dem Osmanischen Reich angesiedelt worden waren. Die Union bedeutete für die Flüchtlinge die Chance auf Integration in die neue Heimat. Die unierten Gläubigen waren zunächst einem Vikariat der Diözese von Zagreb zugeordnet. Erst 1777 wurde unter Kaiserin Maria Theresia eine eigenständige Diözese für sie gegründet, deren Bischofssitz das ehemalige Jesuitenkolleg in Križevci (nordöstlich von Zagreb) wurde.

Im 20. Jahrhundert gehörten alle griechisch-katholischen Gläubigen in Jugoslawien zur Diözese von Križevci. Nach dem Zerfall Jugoslawiens wurden einzelne Gebiete aus der Eparchie herausgelöst: 2001 wurde ein Apostolisches Exarchat für die griechischen Katholiken in Makedonien gegründet, 2003 ein Apostolisches Exarchat für Serbien und Montenegro. Letzteres wurde 2018 zu einer eigenständigen Eparchie mit dem Titel „Hl. Nikolaus von Ruski Krstur“ mit Sitz in Novi Sad (Serbien) aufgewertet. Zur Eparchie von Križevci, deren Bischof in Zagreb residiert, gehörten heute die griechisch-katholischen Gläubigen in Kroatien, Slowenien sowie Bosnien und Herzegowina. Beiden Diözesen gehören heute jeweils rund 22.000 Gläubige an.

Literatur

  • E. Chr. Suttner, Staaten und Kirchen in der Völkerwelt des östlichen Europa. Entwicklungen der Neuzeit, Fribourg/CH 2007, 352-355.
  • N. Ikić, Der Begriff Union im Entstehungsprozess der unierten Diözese von Marča (Križevci), St. Ottilien 1989.

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